Es war keine leichte Entscheidung, die Taranu dieses Jahr nach der Europameisterschaft traf: der internationalen Turnszene den Rücken kehren und sich von nun an mehr auf das Studium konzentrieren. Die Zeit schien reif, er sei nun „auch nicht mehr der Jüngste“, so Taranu. Der kürzlich 27 gewordene Turner kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.
Sowohl national als auch international sammelte er Medaillen und Pokale. „Größtes sportliches Highlight waren definitiv die Weltmeisterschaften 2010 in Rotterdam, wo wir mit dem Team die Bronzemedaille holten.“, erzählt Taranu. Aber auch andere internationale Wettkämpfe werden noch lange in Erinnerung bleiben, zum Beispiel die Turn Europameisterschaft 2011 in Berlin: „Dort zu turnen, vor Heimpublikum, das war schon richtig cool. Da geht man ans Gerät und alle feuern einen an.“ Und den Applaus bekam Taranu zu Recht: Er erreichte das Finale an den Ringen und wurde siebt bester Turner Europas an diesem Gerät. 2012 dann ein Rückschlag. Obwohl er topfit ist, wird das KTV-Eigengewächs nur als Ersatz für die deutsche Olympiamannschaft nominiert. Doch Taranu gibt nicht auf. 2013 reist er mit der deutschen Delegation zur Universiade nach Kazan, Russland. Dort wurde er im Ringefinale 8., am Boden 5. und schrammte mit der Mannschaft mit Platz 4 nur ganz knapp am Podium vorbei. „Das hat so Spaß gemacht. Es war fast wie Olympia, mit einem Dorf für die Athleten und einer riesigen Eröffnungsfeier. Es war unglaublich und unvergesslich.“, schwärmt er noch ein ganzes Jahr später. Auch der Swiss Cup 2009, wo Taranu mit Elisabeth Seitz als Partnerin 2. wurde, war „ein richtig toller Wettkampf!“.
Deutsche Meistertitel, Weltmeisterschafts-Medaille und weitere Trophäen. Taranu legte vom Nachwuchstalent bis hin zum festen Mitglied der Nationalmannschaft eine steile und überaus erfolgreiche internationale Karriere hin, die nun zu einem Ende kommt. Karriere möchte der Turner allerdings weiter machen: In Zukunft will er erst einmal „im Studium vorankommen“. In Pforzheim ist er für „Einkauf und Logistik“ eingeschrieben. „Das war auch ein Grund, warum ich mich entschlossen habe, international aufzuhören. Zweimal am Tag Training und dann noch Studium, das lässt sich schwer vereinbaren. Aber jetzt habe ich mehr Zeit und kann dort Gas geben.“ Auch hierbei erhält er Unterstützung von seinem Verein und Sponsor Poly Rack, die ihren Turnstar auch weiterhin in jede Richtung fördern wollen.
Die gute Nachricht für alle Turnfans lautet jedoch, „Bundesliga mache ich weiter! Hauptsächlich am Sprung, an den Ringen, am Boden und am Pferd, aber ich kann bei Ausfällen auch am Reck und Barren einspringen.“ Dem Turnsport bleibt der sympathische 27 jährige also vorerst erhalten, er kann sich sogar vorstellen, ein wenig als Trainer in den Nachwuchsbereich bei der KTV Straubenhardt einzusteigen: „Wenn Anton Fokin im Herbst für die Weltmeisterschaften vier Wochen weg ist, übernehme ich so lange seine Gruppe mit den Kaderturnern wie Yannick Kessler und Aaron Wagner“. Den jungen Turnern wird Taranu innerhalb und außerhalb der Turnhalle ein Vorbild sein können. Auf diese Weise gibt er dem Verein zurück, was er selbst seit er ein junger Turner war erfuhr: beste Unterstützung in allen Bereichen. Mit Beendigung der internationalen Karriere rücken neue Ziele ins Blickfeld des jungen Mannes.
Erstmal gilt es mit dem Team der KTV Straubenhardt eine gute Bundesliga-Saison zu beenden und in ferner Zukunft sieht Taranu ein Master-Studium. „In welcher Richtung das gehen soll weiß ich noch nicht genau“, gibt er zu, fest steht aber, mit seinem Ehrgeiz und der großen Unterstützung der KTV Straubenhardt wird er auch außerhalb der internationalen Turnszene erfolgreich sein. Taranu weiß es sehr zu schätzen, dass die KTV Straubenhardt, sowie der Hauptsponsor POLYRACK, ihn bei seiner sportlichen & beruflichen Zukunft unterstützt. Mit seinem Abschied aus der internationalen Turnszene feiert Taranu den Beginn eines neuen Lebensabschnitts und freut sich auf kommende Herausforderungen.
