Die Enttäuschung im Straubenhardter Lager war nach Ende des Wettkampfes natürlich groß. Die beiden Teams begegneten sich auf Augenhöhe und das Duell war bis zum Schluß extrem spannend. Jubeln durften dann aber nur die Saarländer, denen damit ein großer Schritt in Richtung Meisterschaftsfinale glückte.
„Wir hatten es mehrfach in der Hand, doch wir haben in der Summe zu viele kleine Fehler gemacht.“ erläuterte ein kritischer Dirk Walterspacher, die durchaus vermeidbare Niederlage. Auf der anderen Seite zollte er dem Gegner seinen Respekt. „Saar hat es hervorragend gemacht und sehr stabil geturnt.“ Auch den Heimvorteil nutzten sie geschickt und möglicherweise wettkampfentscheidend aus. Denn die Gastgeber legten am Boden beeindruckend los. Ein alter Wettkampfboden, der ohne die mittlerweile übliche neue Sprungbodentechnik auskommt, bereitete den KTVlern hingegen große Probleme. Insbesondere Paul Ruggeri und Lukas Dauser mussten ihre hochkarätigen Übungen erheblich abspecken. Saar ging mit 9 zu 1 in Führung. Spannend war es am Pauschenpferd. Anton Fokin und Daniel Popescu agierten stabil und elegant. 7 Scorepunkte reichten dennoch nicht zum Geräteerfolg, weil die TG Saar mit Oleg Verniaiev den überragenden Turner in seinen Reihen hatte. Mit einer Weltklasseübung und 15,7 Punkten sicherte er seinem Team den knappen 8 zu 7 Gerätesieg. Angeführt von Marcel Nguyen konterten die Strauenhardter aber an den Ringen. Mit dem Spitzenwert von 15,25 Punkten holte er 5 Scorepunkte und verkürzte zur Halbzeit auf 16 zu 21. Auch ein starker Auftritt am Sprung ließ den mitgereisten Fan-Anhang jubeln. Nils Dunkel, Paul Ruggeri und Daniel Popescu agierten bärenstark. Der Rückstand schmolz auf einen Punkt. Nun konnte Straubenhardt angreifen. Anton Fokin schwang sich als erster Turner an den Barren. Wieder einmal demonstrierte er seine Ausnahmefähigkeiten, gewann 4 Punkte und brachte die KTV erstmals in Führung. Auch Marcel Nguyen überzeugte bei seinem ersten Barreneinsatz in dieser Saison. Eine stabile aber noch nicht mit allen Höchstschwierigkeiten bestückte reichte zum Unentschieden gegen Ivan Bykov. Doch die Saarländer hatten die richtige Antwort. Barrenweltmeister Verniaiev erturnte sich mit der Tageshöchstwertung von 15,9 Punkten 4 Score-Punkte und hielt sein Team vor dem letzten Gerät in Führung. Doch das KTV Team konterte erneut. Brian Gladow zeigte seine Klasse, ging volles Risiko und präsentierte eine überragende Kür. Mit 15,15 Punkten holte er 3 Score-Punkten. Auch Paul Ruggeri zelebrierte Turnkunst vom Feinsten, doch ein unerlaubter Zwischenschwung kostete drei Zehntelpunkte, so dass er gegen Eichhorn nur ein Unentschieden anstatt der erhofften 2 Score-Punkte erzielte. Nerven aus Drahtseilen hatte hingegen der Ukrainer Oleg Verniaiev. Mit insgesamt 16 Punkten Tagesbester gewann er auch am Reck mit herausragender Leistung sein Duell und für die Saarländer den Wettkampf.
Trotz aller Enttäuschung über den knapp verlorenen Wettkampf zeigte sich das Team schon in der Kabine wieder kämpferisch. Allen voran Mannschaftssprecher Andreas Bretschneider, der verletzungsbedingt noch fehlte, aber für die Taktik zuständig war „Jetzt müssen wir halt gegen Stuttgart gewinnen.“ So sieht es auch Dirk Walterspacher „Jetzt heißt es wie im letzten Jahr voll Gas geben und möglichst alle Wettkämpfe gewinnen.“ Los gehen soll es nächsten Samstag zu Hause gegen den TSV Monheim.
