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Die KTV Straubenhardt ist Deutscher Vize-Meister

Die Überraschung ist ausgeblieben. Die KTV Straubenhardt konnte dem Favoriten aus Stuttgart im Finale um die Deutsche Meisterschaft kein Bein stellen. Mit einem deutlichen 59 zu 17 Erfolg holte sich der MTV Stuttgart nach 12-jähriger Durststrecke wieder den Titel. Für Straubenhardt blieb die Vize-Meisterschaft, die von den 400 mitgereisten Fans in der gut besuchten dm-Arena in Karlsruhe auch zu Recht gefeiert wurde.

„Glückwunsch an Stuttgart. Sie waren heute klar besser. Wir hätten einen perfekten Wettkampf erwischen müssen, um es spannend zu machen.“ erläuterte Dirk Walterspacher, Sportlicher Leiter der KTV Straubenhardt. Doch der Wettkampf verlief aus Straubenhardter Sicht alles andere als perfekt. Mit der Taktik „voller Angriff“ wollten sie am Boden den Gegner unter Druck setzen und damit möglicherweise Fehler provozieren. Doch das Gegenteil ist eingetreten.

Zunächst turnte Neuzugang Paul Ruggeri eine starke Startübung. Stuttgarts Brasilianer Sasaki überbot diese Weltklasseleistung aber und holte zwei Zähler. Danach setzte sich Andreas Bretschneider bei einem Doppelsalto vorwärts auf den Hosenboden und verlor 3 Punkte. Brian Gladow knickte bei einem Handstand ein, so dass auch hier Stuttgart leichtes Spiel hatte und weitere drei Punkte kassierte. Als letzter Boden Turner turnte Vladimir Klimenko elegant und fehlerfrei. Gegen einen starken Anton Wirt verlor aber auch er und so stand es 10 zu 0. Erwartungsgemäß wurde es am folgenden Pauschenpferd, Stuttgarts Paradegerät, noch deutlicher. Zunächst kam der im Verlaufe der Saison unglaublich sicher turnende Anton Fokin überraschend ins Straucheln. Die eingeplanten Punkte waren weg. Erst Andreas Bretschneider holte als dritter Pauschenpferdakteur den ersten Punkt für Straubenhardt. Auch an den Ringen war KTVs Sechskämpfer einziger Punktelieferant. Zur Halbzeit war der Wettkampf von daher schon so gut wie entschieden. Stuttgart hatte eine homogen starke Mannschaft und führte verdient mit 33 zu 3.

Bei der KTV machten sich hingegen die personellen Ausfälle deutlich bemerkbar. Sie waren erst am Barren wirklich konkurrenzfähig. Doch auch hier reichte es trotz Punkten von Taranu und Bretschneider nicht zum Geräteerfolg, da ausgerechnet Anton Fokin an seinem Paradegerät stürzte und drei Punkte verlor. Der Wettkampf war entschieden, aber dennoch boten gerade die KTV Athleten am Königsgerät Reck abschließend starke Leistungen. Brian Gladow, Vladimir Klimenko und Neuzugang Paul Ruggeri wurden für ihre herausragenden Übungen mit viel Applaus der rund 4000 Zuschauer in der Karlsruher dm-Arena bedacht. Und mit 8 Punkten füllten sie das bis dato magere Punktekonto der KTV etwas auf. Und dann kam mit Andreas Bretschneider auch noch der eigentliche Reckvirtuose. Er begann spektakulär und erneut glückte ihm die Höchstschwierigkeit, Kovac-Salto mit doppelter Drehung über die Stange. Er ließ den Cassina folgen, doch beim dritten Flugelement wurde er von einem Unterarmkrampf gestoppt. Er musste die Übung vorzeitig und unvollendet beenden, so dass Stuttgart mit der Maximalpunktzahl 10 den Wettkampf abschloss.

Im Parallel ausgetragenen kleinen Finale setzte sich die KTV Obere Lahn gegen die TG Saar mit 39 zu 30 durch und gewann die Bronzemedaille.