Zugute kam den Straubenhardtern dann aber doch, dass auch die Gäste auf einige ihrer Leistungsträger, darunter die WM-Teilnehmer Andreas Toba und Glen Trebing, ebenfalls aufgrund einer Covid Infektion, verzichten mussten. Hierzu gab es jedoch einige Unstimmigkeiten, da der TV Wetzgau, aufgrund des vor dem Wettkampf stattgefundenen Corona-Tests nur unter Protest an den Start ging. Dazu später mehr.
Nach Begrüßung der Gäste mit einer musikalischen Flammenshow, eröffnete, für die KTV, der Kanadische Nationalturner Félix Dolci mit einer glänzenden Bodenkür und vier Scorepunkten den Wettkampf. Jedoch mussten die drei weiteren Duellanten, Dario Sissakis, Nick Klessing und Ivan Rittschik dann die Punkte ihren jeweiligen Gegnern überlassen.
Doch schon am Pauschenpferd wendete sich das Blatt. Hier konnten sowohl Dario Sissakis als auch Illia Kovtun und Ivan Rittschik ihre Duelle für sich entscheiden. Kovtun, der bei der WM in Liverpool 7. Im Mehrkampf wurde zeigte eine Weltklassekür, die ihm die Tageshöchstwertung von 14,90 Punkten und 5 Scores einbrachten und Rittschik zeigte, mit 4 Score-Punkten einmal mehr, dass er durch seine Zuverlässigkeit eine Bank für seine Mannschaft ist. Lediglich Andreas Bretschneider, der aufgrund der Personalsorgen ans, für ihn nicht gerade bevorzugte Pferd musste, hat Punkte abgegeben.
An den Ringen waren dann wieder Dolci, aber auch Marcel Nguyen die Punktegaranten für die Gastgeber. Nguyen zeigte dabei, wie auch seine Teamgefährten, bemerkenswerten Kampfgeist, eine im D-Wert etwas abgespeckte aber blitzsauber vorgetragene Übung und erhielt 3 Score-Punkte. Rittschik erreichte ein unentschieden und Sissakis musste 3 Scorepunkte dem sehr starken Yul Modlauer überlassen.
Am Sprung sorgten Sissakis und Nick Klessing, mit zwei Weltklassesprüngen in den sicheren Stand, für den mit 7:6 nach Score-Punkten, knappen Gerätesieg. Hier war es wiederum Modlauer und Arne Halbisch die für die Gäste punkteten.
Am Barren zeigte sich die Personalnot der Straubenhardter am stärksten. Um eine geschlossene Mannschaftsleistung und eben vier Duelle zu turnen, zeigte Teamchef Gladow, als Vierter Mann, dass er es nicht verlernt hat. Obwohl er in seinem Duell unterlag, war es für seine Mannschaft dennoch wichtig nicht zu viele Punkte abzugeben, denn bei nicht antreten wären 10 Punkte direkt kampflos dem TV Wetzgau gutgeschrieben worden. Kovtun turnte hier mit 14,80 Punkten die zweithöchste Tageswertung, was ihm wiederum 5 Score-Punkte einbrachte aber nur Rittschik konnte noch einen Score-Punkt für den Geräteendstand von 6:9 beisteuern.
Die Spannung des Wettkampfs und die hervorragende Stimmung des glänzend aufgelegten Publikums blieb bis zum abschließenden Gerät Reck sehr hoch. Die hierbei gezeigte spektakuläre Flugshow war dann auch noch, nach Punkten, extrem ausgeglichen. Kovtun und Sissakis turnten jeweils unentschieden, so musste Nguyen und Rittschik, aufgrund des Vorsprungs, ihre Übungen „nur noch“ sicher nach Hause turnen. Was ihnen auch mit jeweils einem Scorpunkt gelang.
Teamchef Gladow zeigte sich beim Endstand 38:31 freudig überrascht und unglaublich stolz auf seine Mannschaft. „Damit hätte er ehrlich nicht gerechnet aber der Teamgeist und die Mannschaftsleistung waren heute extrem genial“.
Vor der Siegerehrung gab es dann noch eine kleine, aber Spitzenklasse Show junger Nachwuchsturner aus Straubenhardt und Berlin, die mit ihrer Darbietung gezeigt haben, dass die nächste Generation Bundesligaturner in den Startlöchern steht.
Der Wettkampf war ein unglaublich unterhaltsamer und sehr spannender, sportlicher und fairer Vergleich. Eine Fulminate Show und Werbung für den anspruchsvollen Turnsport. Einziger Wehrmutstropfen, der TV Wetzgau behält sich vor beim DTL, wegen dem kurzfristig festgelegtem Coronatest vor Beginn des Wettkampfs, Protest einzulegen. Hierzu kam es, da die Verantwortlichen beim KTV erst kurz vorher erfahren haben, dass fast alle deutschen WM Teilnehmer leider infiziert zurückkamen. So auch Brendel von der KTV und Toba und Trebing vom TV Wetzgau. Warum die beiden Wetzgauer Turner, trotz mutmaßlichem wissen um ihre Infektion, angereist waren, darf ja mal zumindest in Frage gestellt werden, dass die KTV dann von ihrem Hausrecht gebrauch macht und eben testet, sollte nicht wundern. Wie es in dieser Sache weitergeht, bleibt abzuwarten. Jedenfalls wünschen die Verantwortlichen der KTV, allen infizierten Turnern baldige Genesung, um wieder gesund und fit ihren geliebten Sport ausüben zu können.
Am kommenden Samstag, 19.11.22 geht es für die KTV zum, nach diesem Wettkampftag, neuen Spitzenreiter SC Cottbus.
Ergebnis
Boden: 4:8
Pferd: 11:5
Ringe: 8:3
Sprung: 7:6
Barren: 6:9
Reck: 2:0
Gesamt: 38:31 Gerätepunkte 8:4
