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Straubenhardt sichert sich den siebten Stern

Beim buchstäblichen „Herzschlagfinale“ am Samstagabend in der Ludwigsburger MHP-Arena sicherte sich das Team um Coach Steve Woitalla mit einem 29 : 27 gegen die TG Saar die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2019 und fügt mit dem Titelgewinn nun den siebten Stern dem Vereinslogo hinzu. 

Die Ausgangslage, nachdem sich auch noch Mehrkämpfer Alexander Maier beim letzten Heimwettkampf verletzte und damit für das Finale ebenso ausfiel wie Daniel Wörz, bereitete nicht nur dem Straubenhardter Cheftrainer ein Grübeln, doch Steve Woitalla zählte auf den Teamgeist seiner Mannschaft und lag genau richtig. “Wenn wir alles in die Waagschale werfen, können wir es schaffen“, war seine Aussage in den Tagen vor dem Finale – und er sollte Recht behalten. Mit gehörigem Kampfgeist und einer ordentlichen Portion Teamspirit hielt die KTV die starke TG Saar gekonnt in Schach und ließ sich auch nicht vom Rückstand (3 : 12) gleich zu Beginn am Boden beirren, sondern zeigte am Pauschenpferd mit 10 : 3 ganz klar, welche Ambitionen verfolgt werden. Bewundernswerte Nervenstärke bewies hierbei der erst 16-jährige Pascal Brendel, der eines der hoffnungsvollen Nachwuchstalente des deutschen Turnsports ist. Nach den Ringen lag das KTV-Team zur Halbzeitpause mit 17 : 21 noch immer etwas in Rückstand, konnte diesen aber am Sprung geschickt zu einem knappen Vorsprung auf 22 : 21 ausgleichen.
Was an den beiden letzten Geräten geboten wurde kann eigentlich nur noch als „Krimi“ bezeichnet werden. Beide Teams schenkten sich nichts. Schon jetzt zeichnete sich ab, was der Hallensprecher in der MHP-Arena bereits vorhergesehen hatte. Würde das Finale 2019 ebenso wie 2018 wieder am letzten Gerät entschieden werden? In der Holmengasse hatte die TG Saar wieder die Nase vorn, doch beim Stand von 26 : 27 war für die KTV noch alles drin. Jetzt kam es mehr denn je auf geschlossene Teamleistung an, und natürlich durfte auch das Quäntchen Glück nicht fehlen. Nach einer blitzsauberen Übung von David Belyavskiy stand es 29 : 27 für Straubenhardt. Auch Ivan Rittschik lieferte äußerst souverän ab. Sein Duell gegen Lukas Dauser ging 0 : 0 aus. Als dann Lucas Herrmann bei seinem zweiten Flugteil die Reckstange knapp verfehlte, stockte auf den Zuschauerrängen kurz der Atem, doch genau hier kam das zuvor angesprochene „Quäntchen Glück“ zum Tragen: Hermanns Duellgegner Eugen Spiridonov musste ebenfalls ungeplant das Gerät verlassen. Erneut werteten die Kampfrichter ein Unentschieden. Immer noch stand es 29 : 27, und in der MHP-Arena brannte die Luft. Der Titel war zum Greifen nah. Nun standen sich noch zwei Turner gegenüber. Auf Seiten der KTV machte sich Mannschaftskapitän Andreas Bretschneider für seinen Einsatz bereit, der im Stande ist, am Reck ein regelrechtes Feuerwerk an Flugteilen zu zünden. Die TG Saar schickte keinen Geringeren als den amtierenden Mehrkampfweltmeister Nikita Nagornyy ins Rennen um die Meisterschaft. Bretschneider legte mehr als souverän vor und steigerte die Spannung ins Unermessliche. Die Frage war nur noch, was Nagorny dagegen setzen würde. Auch er lieferte sauber ab. Nun begann das gespannte Warten auf die letzte Wertung des Abends. Das Kampfgericht entschied sich abermals auf ein Unentschieden. Emotionen, Freude, Erleichterung und unbändiger Jubel über eine verdiente Meisterschaft 2019 verdeutlichten, was das Team um Coach Steve Woitalla im Stande war zu leisten.
Zur Meistermannschaft 2019 gehören:
David Belyavskiy, Pascal Brendel, Andreas Bretschneider, Nils Dunkel, Brian Gladow, Lucas Herrmann, Nick Klessing, Alexander Maier, Marcel Nguyen, Tobias Radoi, Ivan Rittschik, Daniel Wörz und KTV-Cheftrainer Steve Woitalla.
Als Kampfrichter waren Rainer Arnold, Heiko Hagenbucher, Philipp Rosenzweig und Richard Gypstuhl im Einsatz. Medizinisch wurde das Team von Tobias Renk (Mannschaftsarzt) und Frederic Trautz (Physiotherapeut) betreut.
Ein ganz herzliches Dankeschön an dieser Stelle geht an alle Sponsoren, Freunde und Förderer, sowie an die fleißigen Helfer und Unterstützer, ohne die eine solche Leistung nicht möglich wäre. Für den wichtigen mentalen Support konnten sich die Turner wie immer auf ihre treuen Fans verlassen. Auch ihnen vielen Dank.