Den besseren Wettkampfeinstieg am Boden erwischte ohne Frage die Mannschaft aus Straubenhardt und ging mit 7 : 1 in Führung. Ein kleines Polster, mit dem man bei der KTV nicht unbedingt gerechnet hatte, war doch die gegnerische Mannschaft hier auf dem Papier als etwas überlegener einzuschätzen. Am Pauschenpferd sicherte sich das KTV-Team den zweiten Gerätesieg mit 9 : 8 Scores und lag mit 16 : 9 immer noch respektabel vor dem Verfolger aus Hessen. Doch schon am folgenden Gerät erlangte der Finalwettkampf das, was einen spannenden Krimi ausmacht. Die Turner aus Biedenkopf starteten ihre Aufholjagd und schafften mit einem 3 : 10 an den Ringen den Ausgleich zur Halbzeitpause, nach der es die Zuschauer kaum mehr auf den Rängen hielt. Nach einem blitzsauberen Sprung von Straubenhardts David Belyavskiy, mit dem er seinem Team 3 Scores sicherte, punktete Nick Klessing (1 Score) für den Gegner. Weitere zwei Scores von Lukas Dauser schafften erneut einen Ausgleich zum 22 : 22 vor dem letzten Sprungduell, das ebenfalls die Hessen mit weiteren drei Scorepunkte für sich entschieden. Doch bereits bei der folgenden Begegnung brachte sich das KTV-Team durch eine absolut souveränen Leistung (15,00 Punkte) von Belyavskiy am Barren mit satten fünf Scores wieder ins Spiel. Weitere vier Punkte konnte Nils Dunkel verbuchen, wodurch der Gerätesieg mit 9 : 6 erneut nach Straubenhardt ging. Damit war tatsächlich nicht zum letzten Mal an diesem Abend eine Ausgleich geschaffen, der den Spannungsbogen bei diesem Finalwettkampf weiter hochhielt. Das oftmals als Königsgerät bezeichnet Reck sollte also die ausschlaggebende Entscheidung bringen. Beim ersten Duell zwischen Brian Gladow und Jakob Paulicks fiel ein Unentschieden zu Null, wonach die folgende Begegnung erneut dem Punktekonto der Hessen (3 Scores) gutgeschrieben werden konnte. Drei Punkte für Straubenhardt beim Duell Belyavskiy/Dauser steigerten die Spannung ins schier Unermessliche – 34 : 34 war die Bilanz vor den beiden finalen Reckübungen, die hier über Meistertitel und Vizemeisterschaft entscheiden sollten. Wahrhaft keine leichte Aufgabe für Ivan Rittschik, in dessen Haut keiner der Zuschauer in diesem Moment stecken wollte. Zu gut konnte man sich ausmalen, wie sich die Wartezeit bis zum Beginn der Übung für ihn anfühlen musste. Doch Rittschik hielt dem Druck, der zu diesem Zeitpunkt auf seinen Schultern lastete, Stand und turnte seine Übung (13,40) souverän durch. Bei gleichem Ausgangswert (5,5) machten es schlussendlich nur 0,5 Punkte in der Ausführung aus mit denen Andrey Likhovitskiy (13,90) seinem Team den Sieg erturnte.
Auch wenn am vergangenen Wochenende nicht das erklärte Ziel erreicht wurde, so kann die KTV Straubenhardt auf eine Saison zurückblicken, bei der das Bundesligateam in den ersten fünf Wettkämpfen ungeschlagen an der Tabellenspitze stand und in der erneut bewiesen wurde, dass in Straubenhardt auch in Zukunft mit hochkarätigen Turnevents ein Ausrufezeichen gesetzt werden wird.
Bedanken möchten sich die Mannschaft sowie die Verantwortlichen der KTV Straubenhardt bei allen Sponsoren, Freunden, Förderern und den vielen treuen Fans sowie bei allen Helfern die das Team zahlreich während der gesamten Saison und beim Ligafinale in Ludwigsburg unterstützt haben. Ein besonderer Dank geht hier an die Partner, welche durch ihre diesjährigen Vertragsverlängerungen der KTV Straubenhardt weiterhin unterstützend zur Seite stehen.
Zum Bundesliga-Kader der KTV Straubenhardt gehörten in der Saison 2018:
David Belyavskiy, Andreas Bretschneider, Vahagn Davtyan, Nils Dunkel, Anton Fokin, Brian Gladow, Vinzenz Haug, Lucas Herrmann, Zachari Hrimèche, Marcel Nguyen, Daniel Popescu, Tobias Radoi, Ivan Rittschik, Daniel Wörz und Steve Woitalla, unter sportlicher Leitung von Dirk Walterspacher.
Medizinisch betreut wurde das Team von Mannschaftsarzt Tobias Renk, sowie den Physiotherapeuten Frederic Trautz und Isabell Kugel. Als Kampfrichter war Heiko Hagenbucher im Einsatz.
