Wieder einmal war das Ligafinale nichts für schwache Nerven. Die KTV erwischte einen schwachen Start und geriet früh in Rückstand. So manch einer der 100 mitgereisten KTV-Fans hatte schon das Gefühl eines Deja-vu Erlebnisses, denn ganz ähnlich begann es im vergangenen Jahr bei der bitteren Finalniederlage gegen die TG Saar. Die Straubenhardter agierten fehlerhaft. Am Startgerät Sprung setzte sich sowohl Oleg Stepko als auch Andreas Bretschneider auf den Mattenboden. Dann kam auch noch großes Pech hinzu. Dimitri Walter verletzte sich bei einer zu tiefen Landung am Sprunggelenk und fiel damit für den restlichen Wettkampf aus. Doch nach diesem Schock und einem schnellen 0 zu 12 Rückstand bewies die Mannschaft Klasse. Sie zelebrierte einen Wettkampf der alle Beteiligten begeisterte. „Es war ein geiler Wettkampf. Wir haben es uns zwar selbst schwer gemacht, haben uns aber dann richtig gut zurückgekämpft.“ so Thomas Taranu, der zwei gute Auftritte an Pauschenpferd und Ringe hatte.

Schon Mitte des zweiten Geräts Barren deutete sich an, dass die Mannschaft um ihre Chancen kämpfen will. Zunächst punktete Dmitri Stolyarov, der sich mit Oleg Stepko die Ausländerposition teilte. Dann beeindruckte Andreas Bretschneider mit einer starken Kür, so dass er sich sogar gegen Marcel Nguyen im Spitzenduell am Barren behaupten konnte und ein Unentschieden erzielte. Und dieses positive Moment gab den Straubenhardtern wieder das nötige Selbstvertrauen zurück. In der Folge agierten sie konzentriert. Vladimir Klimenko bewies Nervenstärke und nutzte Schwächen von Marcel Nguyen am Reck. Andreas Bretschneider und Robert Weber konterten ebenfalls die Übungen der Stuttgarter, so dass der Rückstand auf 3 Zähler verkürzt wurde. Auch am Boden agierten sie souverän. Elegant und sauber legte Vladimir Klimenko vor. Zwar reichte es aufgrund kleinerer Unsicherheiten und einem überragenden Auftritt des für Stuttgart turnenden Briten Kristian Thomas nicht zum Gerätegewinn. Doch der 2 zu 4 Geräteverlust war ebenso wie der knappe Rückstand am Pauschenpferd (3 zu 4) schon ein Erfolg. Gerade am Pauschenpferd turnten sie nahe am Optimum. Besonders die Leistung von Daniel Weinert hob Trainer Grigoriev hervor. In einer kritischen Phase zeigte der Youngster gegen die bekanntermaßen starken Pauschenpferdturner des MTV Stuttgart eine äußerst schwierige und zudem hervorragend geturnte Übung. Er holte 3 Zähler und die KTV hielt Anschluss. So dass sie die entscheidende Schlußoffensive an ihrem Paradegerät den Ringen starten konnten. Stolyarov brachte sein Team in Führung. Der hervorragend aufgelegte Robert Weber agierte ebenfalls auf hohem Niveau und baute mit 4 Scorepunkten die umjubelte Führung weiter aus. Thomas Taranu verlor nur wenig auf Nguyen, so war es Andreas Bretschneider vorbehalten den Sack zuzumachen. Eine hochkarätige Übung und 2 Punkte gegen den Stuttgarter Altmeister Andergassen sicherten den Erfolg.

Die KTV Straubenhardt beendet damit trotz aller Schwierigkeiten, die es im Laufe dieser Saison aufgrund zahlreicher Verletzungen gab, die Saison sehr erfolgreich auf dem dritten Platz.