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Finale ohne Happy End

Beim kleinen Finale, um Platz drei, musste sich die KTV Straubenhardt im „Duell der Streithähne“ gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit 37:27 geschlagen geben. Dabei war bis Mitte der Woche war gar nicht mal klar, nimmt die KTV nun am Finale teil oder nicht. Nach eingehender Beratung konnte dann aber das DTL Präsidium den TV Wetzgau dazu bewegen seinen Protest, aus dem Ligawettkampf gegen die KTV, zurückzuziehen. Straubenhardt erhielt seine zuvor am grünen Tisch abgezogenen Punkte zurück und war als nun dritter der Tabelle startberechtigt fürs kleine Finale. Unser Gegner hier, ausgerechnet TV Wetzgau. Doch von Streit war in der ratiopharm Arena in Neu-Ulm nichts mehr zu spüren. Hier stand, wie beide Teams eindrücklich zeigten, der Spaß am Turnen wieder im Vordergrund. Unser Teamchef Brian Gladow meinte dann auch zum Ausgang des „Streits“: „Ich bin niemanden böse. Am Ende ist eine gerechte Lösung gefunden worden. Ich bin Mitglied der Turnerfamilie. Und die Familie ist so klein, dass man da gar keine Zeit hat, sich irgendwelche Gegner zu schaffen. Ich persönlich hatte noch nie welche und will auch keine haben. Ich will einen fairen Wettkampf turnen und hinterher schauen, wer der Beste ist“. Weiter sagte er: „Dass wir das große Finale nicht erreicht haben, lag leider an uns. Wir haben einfach ein halbes Gerät zuviel abgegeben. Das kleine Finale, das wir letztendlich jetzt erreicht haben, war allerdings von Anfang an unser erklärtes Ziel gewesen“.

Wir sind stolz auf unsere Mannschaft v.l.n.r oben: Félix Dolci, Ivan Kovtun, Pascal Brendel, Nils Matache, Iryna Nadiuk, Präsident FV: Andreas Rappunten: Matthias Brendel, Andreas Bretschneider, Marcel Nguyen, Nick Klessing, Teamchef Brian Gladow und Ivan Rittschik.Herzliche Grüße an Karim Rida und Dario Sissakis, die hier leider fehlen.

Illia Kovtun. Topscorer der gesamten Liga mit der Tageshöchstwertung aller Teams, am Barren. (Foto: Yannick Bodemer)

Anders als das Endergebnis vermuten lässt, war es ein sehr enger Schlagabtausch zwischen den beiden Mannschaften. Nach drei Geräten hieß es 12:12 Scorepunkte. Straubenhardt konnte sich an Sprung, 6:4 und Barren, 5:0 zwar einen Vorsprung erarbeiten, musste dann aber am Reck, 1:8 deutlich Punkte abgeben. Hier war es ausgerechnet, der sonst immer traumhaft sichere Ivan Rittschik, der gleich zweimal vom Gerät musste, was der Wetzgauer, Andreas Toba souverän zu nutzen wusste. Wie Ivan später meinte, „Fehler passieren. Dass wir bei der Aufstellung so weit gekommen sind da können wir trotzdem zufrieden sein“. Dabei zeigte er sich auch stolz auf sein Team.

Während der Wetzgauer Teamchef Paul Schneider vor dem Wettkampf bestätigte „Alle Mann sind an Bord und alle Verletzungen auskuriert“ hatte Gladow weiter Ausfälle zu verzeichnen. Neben den Verletzten Karim Rida und Nils Matache war klar, dass auch Dario Sissakis nach seiner Coronaerkrankung nicht starten kann. «Der ist auch nicht zu ersetzen», fand Brian, der somit an diesem Samstag mit dem kleinsten Kader aller Mannschaften auskommen musste.

Brian war dennoch sicher, an den meisten Geräten müsse sich sein Team im direkten Vergleich dennoch nicht verstecken. „An den Ringen aber sind wir deutlich schwächer und das ist unser letztes Gerät. Bis dahin müssen wir zumindest ein kleines Polster haben, sonst wird es ganz schwer“.

Nach der Pause jedoch ging es wiederum sehr ausgeglichen, am Boden mit 7:6 und Pferd mit 8:9 Punkten, weiter. Nichts wars, mit dem kleinen Polster, denn so hieß es dann für den Showdown an den Ringen 27:27 Punkte.

Marcel Nguyen konnte seinem Gegner, Glenn Trebing zwar noch ein Unentschieden abringen, jedoch hatte Pascal Brendel, mit deutlich geringerem D-Wert (Schwierigkeit) seiner Übung, dem stark aufturnenden Toba, nicht wirklich was entgegenzusetzen. Vier Scorepunkte für Wetzgau. Als dann Félix Dolci, wegen Problemen mit seinen Riemen der Griff aufging und er kurzzeitig vom Gerät musste, war die Sache besiegelt. Weitere 4 Punkte für Wetzgau. Dass dann Ivan Rittschik auch noch zwei Punkte abgeben musste, zu dem Zeitpunkt, geschenkt. Ringe 0:10, Endstand 27:37 Scorepunkte aus Straubenhardter Sicht.

„Wir haben uns schon gedacht, dass es schwer werden würde, aufgrund unserer personellen Besetzung“, meinte Nguyen, der aber auch mit dem vierten Platz letztlich leben konnte. «Wir sind reingegangen und wollten einfach einen schönen Wettkampf turnen. Daher war das am Ende schon alles okay.»

Der Pott geht erneut in Richtung Norden.

Der TuS Vinnhorst, um Vize-Weltmeister Lukas Dauser, hat sich beim parallel stattfindenden Finale zum zweiten Mal in Folge die Meisterkrone gesichert. Vinnhorst bezwang den SC Cottbus recht deutlich mit 38:17 Punkten. Einziger Wehrmutstropfen, ausgerechnet an seinem Paradegerät Barren verletzte sich Dauser bereits am Aufgang ans Gerät und musste seine Übung kampflos abgeben.

Während seine Teamkollegen die Meisterschaft feierten, wollte beim verletzten Turner keine Feierstimmung aufkommen. „Man kann sich mit einer Schulterverletzung nicht wirklich über den Titel freuen“, gab Dauser zu. «Ich habe direkt gespürt, dass da etwas abgerissen ist. Da müssen wir nächste Woche mal schauen, was genau passiert ist», meinte der 29-Jährige niedergeschlagen.

In die große Freude über den Titelgewinn mischte sich bei Vinnhorsts Teammanager Steffen Rüter dann auch etwas Sorge um Dauser: «Für ihn persönlich tut es mir natürlich super leid. Das trübt die Stimmung schon etwas. Aber insgesamt überwiegt der Stolz, dass wir den Titel nach einer solch durchwachsenen Saison letztlich souverän verteidigt haben. Das ist schon sehr geil!»

Wir gratulieren dem TuS Vinnhorst zur erneuten Meisterschaft, dem SC Cottbus zu Platz 2 und dem TV Wetzgau zu Platz 3 und freuen uns auf nächstes Jahr, denn da wollen wir wieder ganz oben angreifen.