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Empfindlicher Dämpfer - Niederlage im Spitzenduell gegen die TG Saar

So war das nicht geplant. Eigentlich wollten die Kunstturner der KTV Straubenhardt im Spitzenduell gegen die TG Saar den nächsten großen Schritt in Richtung Ligafinale machen. Alles war bestens vorbereitet. Die heimische Straubenhardthalle war gut besucht, alle Akteure fit und einsatzbereit. Doch dann passierte, was sich so recht auch nach dem Wettkampf keiner erklären konnte.

Die KTV begann mit einem wahren Sturzfestival am Boden und verlor damit gegen eine nahezu fehlerfrei agierende TG Saar schon früh die entscheidenden Punkte. Trotz Kampfgeist und einer starken Schlußoffensive konnten sie die Gäste nicht mehr in Bedrängnis bringen und verloren mit 27 zu 37 Punkten. (Hier finden Sie weitere Bilder der Begegnung)

Damit bleibt es in der Kunstturnbundesliga weiter extrem spannend. Mit je einer Niederlage sind die TG Saar, die KTV Obere Lahn und die KTV Straubenhardt nun punktgleich. Tabellenführer ist der MTV Stuttgart, der aber bislang noch nicht auf eines der Topteams traf.

Gerne hätten sich die Straubenhardter diesem Druck entledigt und schon vorzeitig alles klar gemacht. Ein Sieg gegen die TG Saar und das große Ligafinale wäre greifbar gewesen. Und wie groß die Chancen gegen eine starke aber keinesfalls unschlagbare TG Saar waren, zeigt ein genauer Blick auf den Wettkampfbogen. Lediglich zwei Wertungspunkte betrug der Abstand am Ende. Nur zwei der insgesamt 10 Stürze weniger im Laufe des Wettkampfes und ein Sieg wäre möglich gewesen. Das wurmt auch Straubenhardts Sportlichen Leiter Dirk Walterspacher, der auch nach dem Wettkampf noch über die hohe Fehlerrate seiner Turner rätselte. "Die Jungs sind unglaublich ehrgeizig, ich hatte den Eindruck, dass sie sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt haben."

Denn an mangelnder Fitness lag es sicher nicht. Das zeigte sich an den durchaus mehrfach vorhandenen herausragenden Übungen. Andreas Bretschneider zelebrierte beispielsweise seine bislang beste Barrenkür und trug maßgeblich zum starken Endspurt bei. 15,45 Punkte genügen auch internationalen Ansprüchen. Ebenso glänzte er an den Ringen. Am Boden bekam er sogar Szenenapplaus für seine atemberaubende Akrobatik. Er schraubte seinen Ausgangswert in beeindruckende Höhe. Auch der Abgang Dreifachdrehung schien schon gelungen, doch dann verliert er die Balance und kippt zur Seite. Sturz. Empfindliche Punktabzüge, statt der sicher geglaubten 3 Scorepunkte holen sich die Saarländer mit einer sauberen Vorstellung gekonnt die Zähler. Ganz ähnlich erging es Dmitri Stolyarov, der ebenfalls beim Abgang stolperte und stürzte.

Wechselhaft waren auch die Auftritt von Thomas Taranu. Zunächst turnte er ganz souverän an Boden und Pauschenpferd. Doch ausgerechnet an seinem Paradegerät Ringe kam er völlig aus dem Konzept und musste seine Übung unterbrechen und verlor 4 Score-Punkte, die er im Normalfall für sich verbuchen kann. Und nachdem auch am Sprung sich die Ausrutscher häuften war das Spitzenduell entschieden. Die TG Saar hingegen leistete sich über den gesamten Wettkampf kaum einen Fehler und hatte mit Oleg Vernaiaiev zudem den überragenden Akteur und Top-Scorer des Tages in ihren Reihen. 

KTV Mannschaftssprecher Andreas Bretschneider brachte es nach dem Wettkampf auf dem Punkt. "Wir haben so viele Fehler gemacht, die auf diesem Niveau einfach nicht passieren dürfen." Das Ziel der Mannschaft bleibt aber nach wie vor das Ligafinale und zwar „das große und nicht das kleine“ betonte er. Und an dem Potenzial der Mannschaft wird es sicher nicht scheitern. Mit ihren hohen Schwierigkeiten können sie jeden schlagen. Schon am nächsten Samstag wollen sie in die Erfolgsspur zurück. Die KTV trifft in Halle auf das Mitteldeutsche Turnteam.