Zehnter Meistertitel: Bundesligamannschaft schreibt Turngeschichte im DTL-Finale

Um 21:12 Uhr am 29.November hat unsere Bundesligamannschaft ein weiteres Kapitel Turngeschichtegeschrieben. Nach fünf umjubelt gewonnen Scorepoints von Lukas Dauser am Reck lagendas Team auch theoretisch uneinholbar vor ihrem Finalgegner TV SchwäbischGmünd-Wetzgau (TVW) in Führung. Somit haben sich die Jungs den zehnten Titel desDeutscher Mannschaftsmeisters im Gerätturnen gesichert und sich damit alsalleiniger Rekordhalter in der Deutschen Turnliga an die Spitze gesetzt. „Nacheiner langen Saison haben wir unser selbst gestecktes Ziel erreicht“ freutesich Kapitän Andreas Bretschneider überschwänglich. Mit 52:25 nach Scorepunktengewannen sie den Finalkampf verdient und ist auch seiner Favoritenrolle gerechtgeworden, nachdem die Riege in allen sieben Vorrunden-Wettkämpfen dominierthat. Es ist der dritte Titelgewinn in Folge, jeweils gegen denselbenFinalgegner TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Dem diesjährigen 52:25 ging letztesJahr ein 48:11 Triumph voraus, 2023 gewannen die Nordschwarzwälder mit 48:17.
Von Beginn an herrschte Gänsehaut-Atmosphäre imSNP dome in Heidelberg. Angeführt von Andreas Bretschneider lief dieStraubenhardter Riege ein. Zahlreiche mitgereiste KTV-Fansbildeten einen stimmungsvollen Fanblock, der vom ersten Moment an fürfantastische Stimmung sorgte. Lukas Dauser stellte den Wanderpokal auf das Podest auf derWettkampffläche. Selbstbewusst genug um zu wissen, den Henkel-Pott nach einemSieg endgültig in den Straubenhardter Trophäenschrank stellen zu dürfen.
Im in der Deutschen Turnliga üblichenattraktiven Modus mit Mann-gegen-Mann-Duellen legte die Mannschaft am Bodenvor. Alexander Kunz begann mit einer spektakulären Übung mit einen Doppeltwistin den sicheren Stand und setzte den TVW gleich unter Druck. Arne Halbisch antworteteund brachte die Wetzgauer aufgrund besserer Ausführung mit 1:0 in Führung. DemKonter mit zwei Scorepunkt-Gewinnen nach einer mit Schrauben und Saltosgespickten Kür von Nick Klessing musste Mert Öztürk die Punkte seinem sehrstandsicheren Gegner Milad Karimi überlassen. Somit war es dem turnerischenHochkaräter Illia Kovtun mit unter anderem perfekt ausgeführten Thomaskreiseln fünf Scores zu sammeln und die Gerätewertung mit 7:5 zu gewinnen. Den Siegeszugsetzte der 42-Jährige Ilie Daniel Popescu am Pauschenpferd mit einem Duellsiegfort. Mit einem sauberen Abgang über den Handstand beendete er seineturnerische Karriere bei der KTV Straubenhardt. Der momentan wohl bestedeutsche Pauschenpferd-Turner Nils Dunkel (4 Scores) und erneut Kovtun (5)brachten den 11:4 Gerätesieg für Straubenhardt in trockene Tücher. Kovtun‘s Kürwar mit einem Ausgangswert von 5,5 die technisch anspruchsvollste Übung derersten Halbzeit. An den Ringen dominierten unsere Turner ihren Gegner nachBelieben, mit 14:0 gewannen Dario Sissakis, Alexander Kunz, Nils Dunkel und derkanadische Turner Félix Dolci alle ihre vier Duelle. Kunz hatte im letzten Jahrnoch das TVW-Trikot getragen. Mit einer beruhigen 32:9 Führung konnten dieKTV-Turner den Pausentee quasi schon genießen.
Der Kampf um Gold undSilber ging am Sprung weiter. Einen starken Milad Karimi konterte unsereMannschaft mit Dolci, der die Führung auf dem Weg zum Titelgewinn weiterausgebaut hat. Dario Sissakis gewann mit einem Kasamatsu mit eineinhalbDrehungen ebenfalls zwei Scores. Alexander Kunz und Nick Klessing gingen wohletwas übermotiviert an den Sprung, beide stürzten bei der Landung. Somit gewannder TVW die Gerätewertung mit 7:3. Mit Highlights warteten die Jungs am Barrenauf. Lukas Dauser, Vize-Olympiasieger von 2022 und Weltmeister von 2023 an demGerät, turnte nach einer Felge mit halber Drehung zu BeginnHöchstschwierigkeiten wie zu seinen besten Zeiten, vier Scores waren derverdiente Lohn. Illia Kovtun brillierte mit nur minimalen Griffkorrekturen undeiner sehr hohen reellen Note von 14,65 Punkten, Alexander Kunz steuerte dreiScores zum 11:4 Geräteerfolg bei. Lediglich der amtierende Europameister NilsDunkel musste die Holmengasse nach einem Sturz verlassen und unterlag Karimi zueinem 46:20 Zwischenstand. Mit der Führung im Nacken zelebrierte AndreasBretschneider eine wahre Flugshow am Reck, die leider in einem Sturz endete.Besser machte es Lukas Dauser, der in seinem letzten Einsatz noch einmal fünfScores gewann. Félix Dolci schloss seinen Auftritt mit der Tageshöchstwertungund einer absoluten Top-Leistung von 14,85 Punkten ab, so dass die Duell-Niederlagevon Kunz lediglich leichte Ergebniskosmetik für die Gäste war. Auch die beidenTopscorer des Tages kamen aus unserem Team: Kovtun (14) und Dauser (9).
Vor der Pokalzeremonieversprach Lukas Dauser nach dem Ende seiner aktiven Karriere: „Wir sehen uns inanderer Rolle wieder“, was nicht nur von den zahlreich mitgereisten Anhängernim Fanblock frenetisch gefeiert wurde.Mit Lachen in den Augen und sicher auch der ein oder anderen Freudentränereckte Dauser die Siegertrophäe in Richtung Hallendach, die Goldmedaillenglänzten auf den eigens kreierten Meisterschaftsshirts, auch die blauenSonnenbrillen aus dem letzten Jahr durften nicht fehlen, es war feiern angesagt.
Resümierend stellte Lukas Dauser sehr zufrieden fest: „Es war keineswegsselbstverständlich, den Titel erneut zu gewinnen. Wenn du Tabellenführer bistund als klarer Favorit in das Finale rein gehst musst du trotzdem konzentriertdeine Leistung bringen“. Andreas Bretschneider ergänzte: „Es war die ganzeSaison lang eine Mannschaftsleistung, in der einer für den anderen gekämpft hat.Auch Turner wie Milan Hosseini, Tomoya Kashiwagi und Yannick Kessler, die inden Vorrundenwettkämpfern im Einsatz waren“. Mit zum Kader gehört auch PascalBrendel, der jedoch in der Saison 2025 keinen Geräteeinsatz hatte. „Es istalles gesagt, ich hoffe, dass das Team jetzt richtig feiern wird“ sagte auchunser Präsident Andreas Rapp freudestrahlend. Wo genau die Meisterschaftsfeierendete, bleibt das süße Geheimnis der Mannschaft nachdem der 29. November 2025in die Geschichtsbücher des Turnsports eingegangen ist.
Das Finale um den dritten Platz gewann die TG Saar mit 34:33 gegen den SCCottbus. Die Entscheidung fiel erst in der allerletzten Kür, als FlorianLindner den Rückstand von drei Punkten mit vier gewonnen Scores in eine Führungumgewandelt hat. Alle Detailergebnisse sind auf der Homepage der DeutschenTurnliga unter www.deutsche-turnliga.deveröffentlicht.






















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